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Immer wieder gibt es in den Zeitungen Artikel über unseriöse Schlüsseldienste. Teilweise fordern die Schlüsseldienste tausend Euro oder sogar noch mehr Geld für eine einfache Türöffnung. Das ist rechtlich natürlich nicht haltbar. Allgemein werden Verträge mit Schlüsseldiensten als sittenwidrig angesehen, wenn die Vergütung mehr als 100 Prozent über dem üblichen Satz liegt. Das bedeutet natürlich nicht, dass ein Schlüsseldienst keine Zuschläge erheben oder die Anfahrt separat berechnen darf. Er darf es nur nicht übertreiben. Allgemein gehen Gerichte davon aus, dass Kosten von bis zu 300 Euro für eine einfache Türöffnung angemessen sind. Zumindest entschied das Amtsgericht Essen im Jahr 2017 so. Sollte der Schlüsseldienst eine etwas längere Anfahrt auf sich genommen haben und noch zusätzliches Material benötigen, kann diese Summe gerade in der Notdienstzeit noch ein wenig steigen. Doch ab einer Gesamtrechnung von 600 Euro können Verbraucher davon ausgehen, dass der mit dem Schlüsseldienst geschlossene Vertrag sittenwidrig und damit nichtig ist.

Noch besser ist es aber natürlich gar nicht erst in eine Situation zu kommen, in der ein Schlüsseldienst solch eine hohe Rechnung stellt. Dafür ist es notwendig zu wissen, wie solche Abzocker überhaupt vorgehen. Denn nur so können sich Verbraucher wirklich effektiv schützen.

Die Struktur der Schlüsseldienste

Wer beispielsweise einen Schlüsseldienst Frankfurt beauftragt geht davon aus, dass es sich um einen lokalen Anbieter handelt. Leider kommt es immer häufiger vor, dass Telefonzentralen in ganz Deutschland agieren und die Aufträge an Subunternehmer verkaufen oder gegen eine hohe Ertragsbeteiligung abgeben. Selbstverständlich haben diese Zentralen nicht in jeder deutschen Stadt einen Monteur, mit dem sie zusammen arbeiten. Das führt dazu, dass die Subunternehmer teilweise mehrere Stunden Anfahrt auf sich nehmen, um einen Auftrag auszuführen. Das lohnt sich natürlich nur dadurch, dass die Kunden gnadenlos abgezockt werden. Wer auf der Suche nach einem Schlüsseldienst ist, der sollte also solche bundesweit agierenden Zentralen unbedingt vermeiden. Zwar erwecken diese stets den Anschein, dass es sich um ein lokales Unternehmen handelt, doch das sind sie nicht. Ein Blick ins Impressum verrät das schnell. Hier sind die Unternehmen gezwungen, ihren tatsächlichen Firmensitz anzugeben. Von einem Zusatz wie „geplantes Ladengeschäft“ sollten sich Hilfesuchende nicht in die Irre führen lassen. Das ist gewissermaßen das Eingeständnis des Webseitenbetreibers, dass es sich eben nicht um ein lokales Unternehmen handelt. Aus der Erfahrung heraus lässt sich sagen, dass solch ein geplantes Ladengeschäft bisher noch von keinem Schlüsseldienst eröffnet wurde.

Von Bewertungen im Internet sollten man sich ebenfalls nicht täuschen lassen. Diese können zwar ein Anhaltspunkt sein. Allerdings findet man bei den unseriösen Schlüsseldiensten häufig enorm viele gute Bewertungen. Häufig handelt es sich bei den Bewertenden aber um Accounts, die neu erstellt wurden und sonst keine Bewertungen abgegeben haben. Manchmal kann man aber auch sehen, dass mit diesen Accounts schon einige andere Schlüsseldienste bewertet wurden. Das scheint natürlich ein wenig unglaubwürdig. Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Mensch innerhalb weniger Wochen mehrere Schlüsseldienste in verschiedenen Städten beauftragen muss?

Effektiver Schutz gegen Abzocker

Wer sich gegen Abzocker schützen möchte, der sollte auf jeden Fall in das Impressum der jeweiligen Webseite schauen. Darüber hinaus ist es ratsam, die Bewertungen auf ihre Plausibilität zu prüfen. Doch was kann man noch tun, um sich effektiv gegen die Abzocker zu schützen und wie geht man vor, wenn man bereits einen vermeintlich unseriösen Schlüsseldienst beauftragt hat?

Zunächst ist es wichtig, nicht alleine zu sein, wenn der Schlüsseldienst eintrifft. Idealerweise gibt es schon für das Telefongespräch einen Zeugen. So kann im Nachhinein bewiesen werden, was am Telefon vereinbart wurde. So lässt sich verhindern, dass sich der Schlüsseldienst nicht mehr an bereits getroffene Absprachen erinnert.

Vor Ort sollte der Monteur noch einmal auf einen möglicherweise vereinbarten Festpreis angesprochen werden. Außerdem sollte man sich erklären lassen, welche Arbeiten genau ausgeführt werden. So kann man vermeiden, dass im Nachhinein noch weitere Positionen auf der Rechnung auftauchen.

Sollte der Schlüsseldienst trotzdem einen viel zu hohen Betrag fordern, dann sollten die Kunden erst einmal in aller Deutlichkeit widersprechen. Typischerweise wird der Schlüsseldienst dann eine Drohkulisse aufbauen und versuchen, das Opfer zur Zahlung zu bewegen. Darauf sollte man natürlich nicht eingehen. In solchen Situationen ist es ratsam, das Kennzeichen der Monteure zu kennen. So lässt sich im Nachhinein feststellen, wer eigentlich vor Ort war. Denn das ist sonst gar nicht so einfach herauszufinden. Häufig steht das nicht einmal auf der Rechnung.

Wer sich durch einen Schlüsseldienst bedroht fühlt, der sollte sofort die Polizei anrufen. Bis diese eingetroffen ist, sind die Monteure häufig schon verschwunden. Leider haben sie sich zu diesen Zeitpunkt häufig schon eine Anzahlung gesichert oder die Geschädigten anderweitig zu einer Teilzahlung bewegt.

Fazit zur Suche nach einem Schlüsseldienst

Es ist enorm ärgerlich, überhaupt Geld für einen Schlüsseldienst ausgeben zu müssen. Da muss man die Situation nicht noch schlimmer machen, indem man an einen der Abzocker gerät. Beherzigen Sie deshalb unsere Tipps und überprüfen Sie genau, mit dem Sie es eigentlich zu tun haben. Tun Sie das, bevor Sie den Auftrag vergeben. Zwar ist es eine Stresssituation, wenn Sie sich aus Ihrem Zuhause ausgesperrt haben. Doch ein paar Minuten Recherche können Ihnen viel Geld und noch viel mehr Stress ersparen.