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Wer als Übersetzungsdienst tätig ist und sein Können in Form von Fachübersetzungen jeglicher Art anbietet, wird garantiert in seinem Studiengang das Latinum gelernt haben. Viele Sprachen haben das Latinum al Grundlage, weshalb es für einen Übersetzer von großem Vorteil ist, das Latinum zu beherrschen.

Leider jedoch ist das Latinum selbst für sprachbegabte Übersetzer nicht gerade ein Sonntagsspaziergang. Hilfreich ist es, wenn man bereits die deutsche Grammatik gut beherrscht oder wenigstens die Grammatik einer anderen Sprache, denn ohne die Kenntnis über Dativ, Akkusativ und Genitiv, ist man bei jeglicher Übersetzungsdienstleistung auf verlorenem Posten.

Das Latinum im Studium

Die gute Nachricht zuerst: Durch die Einführung der Bologna-Reform mit den Bachelor- und Masterstudiengängen ist der Latinum-Zwang ein wenig in den Hintergrund gerückt. In einigen Fächern ist es nun möglich, fehlende Lateinkenntnisse mit Sprachkenntnissen in einer anderen Sprache auszugleichen.

Dennoch bleibt die Grundregel die folgende:

Wenn man ins Auge fast für einen Übersetzungsdienst tätig zu werden, sollte man das Latinum vor dem Studium oder danach erlernen, da es für das spätere Berufsleben als Übersetzer von aller größtem Wert ist.

Wieso das Latinum während des Studiums vermeiden?

In der Regel besteht der Latinumkurs aus 2 x 2 Wochenstunden, in denen es ein heftiges Pensum zu absolvieren gilt. Meist muss pro Doppelstunde eine ganze Lektion durchgekaut werden; dass die Vokabeln daheim gepaukt und die Lektion vor- und nachbereitet werden muss, steht außer Frage. Man ist also in den ersten 2 – 3 Semestern im Grunde ein Latein-Student, denn mit viel Glück kann man vielleicht 2 Einführungsvorlesungen und ein Seminar von seinem eigentlichen Fachstudium absolvieren. Auch sollte man bedenken, dass sich eine verlängerte Studiendauer eventuell auf den BaföG-Anspruch auswirkt, da dieser normalerweise auf die Regelstudienzeit begrenzt ist.

Diese Studiengänge erfordern in der Regel ein Latinum

Wer bei einem Übersetzungsdienst arbeiten möchte, kann natürlich auch über einen Quereinstieg zum Ziel gelangen. Das Latinum wird in folgenden Studiengängen in Deutschland gefordert:

  • Klassische Philologie
  • Anglistik
  • Theologie
  • Archäologie
  • Germanistik
  • Geschichtswissenschaften
  • Englisch
  • Französisch
  • Geschichte
  • Griechisch
  • Kunstgeschichte
  • Musikwissenschaft
  • (Medizin)
  • Orientalistik
  • Ost- und Südostasienwissenschaften
  • Philosophie
  • Romanistik
  • Slavistik
  • Sprachwissenschaft + Rhetorik
  • Ur- und Frühgeschichte
  • Latein
  • Spanisch
  • Theologie (Kath/ev)
  • Philosophie

So kann das Latinum auch nach dem Studium erlernt werden

Wer das Latinum nicht in der Schule gemacht hat, dem bleiben eigentlich nur 3 Alternativen:

  • ein Crashkurs bei einem privaten Anbieter
  • das Selbststudium
  • ein Kurs an der Uni

Um es gleich zu sagen: die Kurse an der Uni sind am effektivsten. Mit einem der berühmten sündhaft teuren 6-Wochen-Crashkurse habe ich persönlich keine Erfahrungen gemacht, aber ich vermute mal, dass man das Gelernte ebenso schnell wieder vergessen hat. Dort wird quasi rund um die Uhr Latein gepaukt, getanzt, gesungen, geschlafen und lateinisch gekocht. Das Latinum selbst nachzumachen, ist was für die Begabte, wobei man hier dazu sagen muss, dass jeder Übersetzer begabt sein sollte. Dennoch ist es gut möglich, sich wenigstens bereits die Grundkenntnisse anzueignen und die Vokabeln zu lernen, dann wird der Kurs an der Uni nicht mehr so anstrengend.  

Das Selbststudium des Latinums 

Übersetzer gelten oftmals als Autodidakten. (siehe Übersetzungsbüro PoliLingua.de) Um das Latinum zu erlernen, ist jedoch immer auch eine passende Lektüre von Nöten. Empfehlenswert für Übersetzer, die das Latinum selber lernen wollen, sind die Bücher des CC Buchner-Verlags, die in Form von Kursen den Inhalt näherbringen. In einem Band stehen die Texte, die man übersetzen muss, Übungen und Vokabeln. Im anderen (blauen) Band sind die Übersetzungshilfen zu den einzelnen Lektionen aufgeführt und die Grammatik erklärt. Das Buch startet mit einer Einführung in die deutsche Grammatik, die man sich auf jeden Fall zu Gemüte führen sollte. Hier werden auch gängige grammatikalische Fachbegriffe verständlich erklärt, die nicht allen Studenten wirklich etwas sagen.

Zusammenfassten sei gesagt, dass jeder Übersetzer nicht darum herumkommen wird, sich mit der lateinischen Sprache auseinander zu setzen. Auch wenn es sich hierbei um eine „tote Sprache handelt“, bauen doch viele Sprachen auf ihr auf. Übersetzungsdienstleistungen sind sehr gefragt und um so professioneller man seine eigenen Kenntnisse schult, desto erfolgreicher wird man sein Können als Dienst zur Verfügung stellen können.