Eines vorweg. Das Wort „Legal“ sagt nicht aus, ob etwas gut oder schlecht ist, sondern es gibt Auskunft darüber, ob der Gegenstand rechtlich legitim ist oder eben nicht. Die Frage lautet also, ob es durch den Einsatz eines Offshore Firmenkonstrukts rechtlich möglich ist, Steuern zu sparen oder nicht? Der ethische Aspekt soll hier erst einmal unberührt bleiben.
Vor einiger Zeit noch wurde die gesamte mediale Aufmerksamkeit auf die sogenannten Panama Papers gerichtet, mit der Kernbotschaft, dass viele Personen von bestimmten Schlupflöchern im System profitieren würden. Was hier jedoch sehr schwammig dargestellt wurde, ist die Tatsache, dass Offshore Firmen auch ihre legale Berechtigung haben. Seinerzeit sind durch diesen Medienrummel viele Menschen, die vor hatten hier Geld im Ausland zu verwalten, verunsichert worden, was sie schlussendlich daran hinderte, auch tatsächlich einen Teil ihres Geldes im Ausland zu stationieren. Diese Bedenken waren und sind auch heute noch unbegründet, denn Offshore Banking oder Offshore Firmen mögen zwar den Charakter eines Spionagefilms haben, sind aber im Grunde eine fast schon banale Angelegenheit für jene, die sich gut mit der Materie auskennen.
RA Emil Lukaev, Kollege aus der Rechtskanzlei Penkov, Markov & Partner erläutert in einem Inerview mit Bloomberg TV die Rechtmäßigkeit der Steueroptimierung durch Offshorfirmen und gibt ganz klar den Hinweis darauf, wo das Problem in Wirklichkeit gelöst werden muss.
Die Rechtmäßigkeit der Steueroptimierung durch Offshorfirmen
Wie bereits erwähnt ist es rechtmäßig durch eine Firma im Ausland seine Steuerlast zu begrenzen und zu optimieren. Es gibt durchaus legitime Wege, die durch Rechtsberater dahingehen installiert werden, als das sie gegen keine gültigen Gesetze verstoßen. Vielmehr müssen sich Regierungen überlegen, wie sie die Steuerlast der Staatsbürger senken, so dass die Notwendigkeit einer solchen Konstruktion verschwindet.
Es gibt auch noch heutzutage zahlreiche Länder, die keine Steuer verlangen, solange das Geschäft nicht in diesem Land vollzogen wird. Man verlagert somit die Gewinne in diese Länder, wobei die Kosten weiterhin im Heimatland bleiben. Man könnte auch sagen, das die Umstände so gestaltet werden, wie sie für einen selbst praktisch sind.
Wann wird ein Offshore Konstrukt illegal?
Die Einrichtung eines Offshore-Kontos mit anhängenden Firmen im Ausland wird rechtswidrig, wenn diese mit der Absicht der Steuerhinterziehung erfolgt. Das Foreign Account Tax Compliance Act (FATCA) verpflichtet deshalb beispielsweise Banken auf der ganzen Welt, Guthaben und Aktivitäten amerikanischer Staatsbürger beim IRS zu melden.
Das sollte man über Offshore Banking wissen?
Was man als erstes tun sollte, sind die Begrifflichkeiten sauber von einander zu trenne. Worte wie „versteckt“, „Untergrund“ oder „Offshore“ sollten mit der Inanspruchnahme der Dienste einer Bank außerhalb des eigenen Heimatlandes nicht in Verbindung gebracht werden, da es rechtlich durchaus legitim ist, als Person Bankkonten auf der ganzen Welt zu führen. Eine weitere Sache, die man sich unbedingt zu Gemüht führen sollte ist, das weltweites Banking nicht nur reichen Menschen vorbehalten ist. Es gibt Bankkonten, die zu sehr günstigen Konditionen auf der ganzen Welt geführt werden können.
Die Weltgemeinschaft versucht natürlich die Bankengemeinschaft so gut es geht zu vereinheitlichen und hat dazu in Kooperation mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die Welthandelsorganisation (WTO) Regeln erstellt, nach denen Banken Informationen über ihre ausländischen Kunden melden müssen. Fast alle Regierungen der einzelnen Länder haben sich dazu bereiterklärt, diesem Regelwerk Folge zu leisten, um mehr Transparenz in den internationalen Zahlungsverkehr zu erhalten. Einige Länder, haben sich jedoch auch strikt dagegen entschieden, um das Bankgeheimnis und somit die Rechte der Person weiterhin zu wahren. Die USA oder auch Georgiern zählen zu diesen Ländern…. und was ist eigentlich mit der Schweiz.
Was ist eigentlich mit Schweizer Bankkonten?
Viele kennen wahrscheinlich die berühmten „Schweizer Bankkonto“, jene Konten für reiche Menschen, die ihr Geld für die Regierung ihres Landes unzugänglich machen wollen. Es ist wahr, dass Schweizer Banken strenge Datenschutzgesetze haben und in der Vergangenheit war es so, dass Schweizer Banken noch nicht einmal einen Namen mit dem Konto verknüpft haben. Die Schweiz hat jedoch zugestimmt, Informationen über ihre Kontoinhaber an ausländische Regierungen weiterzuleiten, um Steuerhinterziehung zu verhindern, die mit einem Bankkonto verbunden sein könnte.
Fazit:
Aus dieser kleinen Zusammenfassung sollten zweit Dinge ersichtlich werden. Maßnahmen zur Steueroptimierung durch den Einsatz von Banken und Firmen im Ausland sind grundsätzlich rechtsmäßig. Anwaltskanzlein beraten zu diesem Thema und helfen dabei, die rechtlichen Anforderungen einzuhalten. Was weiterhin ersichtlich wird, ist die Tatsache, das Regierungen bestrebt sind, hier einen Riegel vor zu schieben oder zumindest die Vorhaben zu erschweren. Was auf jeden Fall immer bedacht werden sollte, ist die Trennung des moralischen Aspekts und des legalen Aspekts. Wer sich ernsthaft überlegt seine Steuerlast zu minimieren, der kann getrost Hilfe konsultieren und sich von Experten beraten lassen.