Franchising ist ein Geschäftsmodell, das bei Gründern sehr beliebt ist. Nicht ohne Grund. Schließlich handelt es sich bei seriösen Franchisekonzepten um national oder sogar international erprobte Geschäftsmodelle.
Existenzgründer können als Franchisenehmer auf etablierte Produkte sowie ein fertiges Vertriebs- und Marketingkonzept zurückgreifen. In der Regel zahlen Gründer eine Franchisegebühr an den Franchisegeber und dürfen dafür das Geschäftsmodell nutzen. Was ist das Besondere am Franchising? Auch ein Gründer, der ein Franchisekonzept für sein Business wählt, handelt grundsätzlich eigenverantwortlich und ist ein vollwertiger Unternehmer. Ein Franchising-System kann einem Selbstständigen allerdings zusätzliche vertragliche Pflichten auferlegen. Dazu gehören beispielsweise Meldepflichten bei Verkaufszahlen oder die Umsetzung von vorgegebenen Marketingmaßnahmen. Auf der anderen Seite profitiert der Franchisenehmer von den Pflichten, die der Franchisegeber übernimmt.
Hier sind unter anderem die Übernahme von Abrechnungen und anderen Verwaltungsaufgaben oder die Planung von Marketingaktionen zu nennen. Wo beim Franchising im Fast Food-Bereich eher das sogenannte Hard-Franchising anzutreffen ist, sind im Bereich Einzelhandel häufiger Soft-Franchising-Konzepte verbreitet. Im Hard-Franchising bestehen strenge Vorschriften in Bezug auf Warenpräsentation, Arbeitskleidung oder einen bis ins letzte Detail einheitlichen Marktauftritt. In einem Soft-Franchising-Konzept liegt der Fokus auf einem gebündelten Einkauf und der Nutzung eines etablierten Markennamens. Franchising bietet Vorteile in Krisenzeiten.
Ein professioneller Franchisegeber möchte, dass seine Franchisenehmer erfolgreich sind. Er nimmt dabei die Rolle eines Mentors ein. Das kann insbesondere in der aktuellen Corona-Krise von Vorteil sein. Auch Franchise-Unternehmer sind von der coronabedingten Wirtschaftskrise betroffen. Sie können aber auf ein Netzwerk aus Experten und Gleichgesinnten zurückgreifen und durch Kollaboration eine höhere Resilienz aufbauen. Ein weiterer Vorteil liegt im stärkeren Vertrauen bei Banken, wenn es um die Kreditaufnahme geht. Kreditinstitute vergeben einen Kredit im Zweifelsfall eher an ein Unternehmen, das auf ein bereits erfolgreich am Markt eingeführtes Businessmodell setzt. Vor allem wenn es sich um ein sehr junges Unternehmen handelt.Die Zahl der Franchise-Gründungen nimmt weiter zuIm Jahr 2019 waren über 133.000 Unternehmen in Deutschland Franchisepartner registriert.
Über 5.000 mehr als im Vorjahr
Innerhalb eines Jahrzehnts ist diese Zahl ausgehend von 100.000 Franchiseunternehmen im Jahr 2010, also um beeindruckende 33 % gestiegen. Im Franchisebereich kann von einer überdurchschnittlichen Dynamik gesprochen werden. Insgesamt gilt Franchising in der Wirtschaft als eine angesehene Unternehmensform.FazitFranchising-Modelle ermöglichen die Reproduktion von erfolgreichen Geschäftsmodellen. Wegen des geprüften und realitätsfesten Businessplan können Existenzgründer sehr schnell starten und sich in der Gründungsphase früh auf das Kerngeschäft konzentrieren. Gründer können die vergleichsweise leicht auf Fremdfinanzierungen zurückgreifen und nutzen von Tag eins an die Bekanntheit einer renommierten Marke.
Die Expertise der Franchisezentrale und die Vernetzung der Franchise-Partner schaffen eine überdurchschnittlich krisenfeste Geschäftsbasis. Gründer sollten ein Franchise-Konzept wählen, dass Ihrer Persönlichkeit entspricht. Maximale unternehmerische Freiheit oder ein bis ins kleinste vorgegebene Konzept? Diese Frage müssen zukünftige Franchise-Unternehmer zuerst für sich selbst beantworten.